2005 |
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Touristische Perlenkette
Rotbachroute / Lokale und regionale Erlebnispfade an vier Flüssen. Freizeitwert der Region wurde spürbar angehoben. Mit Nahverkehr gut erreichbar. Ein Beitrag zum Strukturwandel.
Harald Pahl
DINSLAKEN / VOERDE / HÜNXE. Ein Schatz wurde gestern vorgestellt: Eine Reihe touristischer Perlen, zu einer von Natur und Kultur geprägten Erlebniskette aufgereiht, lokale und regionale Erlebnispfade entlang Rotbach, Emscher, Rhein und Lippe - „vier Flüsse zum Erleben". Und das Ganze vollzog sich in einem Schatzkästchen, als das sich das Mühlenmuseum Hiesfeld in der Wassermühle von 1693 wieder einmal darstellte. Die Idee kam aus dem Heimatverein Dinslakener Land. Ihre Väter, die Pensionäre Artur Benninghoff und Hans-Hermann Bison. Eine „Schlüsselrolle" für sie übernahm die NRZ, die in der Silvesterausgabe 1997 das Projekt auf einer Sonderseite vorstellte, damit die Türen öffnete zum damaligen Kommunal-, heute Regionalverband Ruhr, zu dessen Tresoren und zur Bürgerstiftung der Sparkasse, die selbstverständlich gern ihren Kapitalbeitrag zur Umsetzung des Projektes leistete.
Bürger als Nutznießer
Der neue RVR-Regionaldirektor Heinz-Dieter Klink, die Bürgermeister/innen Sabine Weiss (Dinslaken), Ulla Hornemann (Wesel), Leonard Spitzer (Voerde) und Hermann Hansen (Hünxe) stellten gestern gemeinsam mit Vertretern der Heimatvereine das neue Wanderkartennetz vor: 129 Kilometer Strecken mit dem Rotbach im Zentrum, einer Süd- (36 km) und einer Nordschleife (44 km) im optischen Wechselspiel zwischen Industriekultur an der Emscher (Revierpark Mattlerbusch, Gasometer, Neue Gärten Oberhausen) und landschaftlicher Idylle in Lippeaue und angrenzender Wald- und Wiesenlandschaft des Naturparks Hohe Mark (Mommbachniederung, Hünxer Bachtal, Kirchhellener Heide). Dieses Wanderwegenetz mit Anschluss an Römer-, Niederrhein- und Kulturroute hat neben dem kartografischen einen touristischen Informationsteil, gibt Hinweise auf Wander und Erholungseinrichtungen, nennt neben Parkplätzen als Ausgangspunkten Spiel- und Rastplätze, gastronomische Ziele, Anlaufstellen für Fahrradservice, kultur- und landeskundliche Sehenswürdigkeiten, Museen, Schlösser, Denkmäler.
Nutznießer des neuen Karten- und Informationspaketes sind natürlich in erster Linie Bürger von Dinslaken, Hünxe, Voerde, Wesel, aber kaum minder die des angrenzenden Ruhrgebiets. Fast vor der Haustür erschließt sich ihnen ein Naherholungsgebiet, das mit der Bahn als öffentlichem Verkehrsmittel über die Bahnhöfe Dinslaken, Friedrichsfeld und Wesel optimal erreichbar ist. Von jedem dieser Bahnhöfe kann direkt eingelenkt werden auf eine der Rundtouren.
Wie sehr der Raum beiderseits des Rotbaches inzwischen gefragt ist, belegt Kurt Altena, der Vorsitzende des Mühlenvereins, mit Zahlen: Im April besuchten 1000 Gäste das Mühlenmuseum, im Mai waren es 2000, und für Juni zeichnet sich eine weitere Steigerung ab - auch das ist Strukturwandel.
Lücke geschlossen
Das untermauerte Regionaldirektor Klink mit 50000 verkauften Radwanderkarten für die erste Rotbachroute. Radwanderwege die Flüssse entlang seien eben gefragt wegen ihres flachen Geländes. Die auf Rhein, Emscher, Lippe erweiterte Rotbachroute habe eine Versorgungslücke geschlossen und den Freizeitwert der Region spürbar angehoben.
Das Karten- und Informationspaket gibt es im Buchhandel, in den Bürgerbüros und bei den Heimatvereinen für 6,90 Euro (ISBN 3-932-165-36-5)
NRZ 14. Juni 2005
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