Mühlenverein Hiesfeld
die Geschichte von Haus Hiesfeld und der Wassermühle
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vom 19. in das 20. Jahrhundert

die Kirchstraße Anfang des 20. Jahrhundert mit Haus Hiesfeld und MühleBevor es "nur noch" mit der Geschichte der Wassermühle weitergeht, ein vorerst letzter Blick auf das Geschehen um das "Haus Hiesfeld":

 

 

 

 

Aus dem Werk von Heinrich Breimann über Haus Hiesfeld:

Heute* gehört Haus Hiesfeld Herrn Hugo Eickhoff. Der Vater des jetzigen Besitzers erwarb es am 20. Juli 1875 für 13250 Mark mit 16 Morgen Land. Der Verkäufer war der Jude** Oppenheimer in Uedem. 
* Der Zeitbegriff  "Heute" ist nicht 2018, sondern 1939.

** Aus heutiger Sicht ist diese Formulierung unfassbar. Als Originalzitat aus der Arbeit von H. Breimann entspricht sie dem damaligen "Zeitgeist", dessen schlimme Folgen uns heute bekannt sind. Statt schlicht seinen Vornamen zu nennen (der uns nicht bekannt ist) wird seine Religion zitiert. Das kriminell faschistische Handeln hat leider auch Wurzeln in scheinbar harmlosen Geschichtsschreibungen. Wir haben uns entschieden, diesen Textteil im Original zu belassen, um auch diese Facette nicht zu verbergen.

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Der Originalkaufvertrag und der Besitzwechsel der Wassermühle von Ernst Felderhoff an Christian Krebber aus Hiesfeld zum 1. Januar 1873 ist noch vorhanden. 

PDF-IconDa nicht mehr jeder von uns der altdeutschen Schrift mächtig ist, zeigt das PDF-Dokument den Text in "lesbarer" Form. Einige besondere (aber verständliche) Altworte wurden übernommen.
 
 
 
 
 
Beim Notar Caspar Baur wird Christian Krebber, geboren 8. April 1838, von seinem Vater Diederich begleitet, der die Bürgschaft für die rechtzeitige Bezahlung übernimmt. Der beim Kauf 34jährige Christian ist in Krudenburg an der Lippe (heute Teil von Hünxe im Kreis Wesel) geboren und erlernt die Müllerei auf einer Schiffsmühle. Bevor er stolzer Besitzer der Hiesfelder Mühle wird, erlernt er noch das Bäcker-Handwerk in Obrighoven (Wesel). Verheiratet ist er mit Helene Laakmann aus Oberlohberg. Beide versterben in Dinslaken-Hiesfeld mit der Anschrift Kirchstraße 112. Christian verstirbt 1920 und Helene im Alter von 90 Jahren 1935. Von den Krebbers samt Kindern ist das folgende Bild erhalten:
die Krebber-Familie
Otto Krebber (2. von rechts) wird später eine Müllerstochter heiraten.
 
Jetzt wird es leider etwas kompliziert. Wissen sollte man, dass Anfang 1900 das Mahlwerk im südlichen Bau steckt und das nördliche (vom Rotbach aus gesehen) Fachwerkhaus nur ein Lagerschuppen ist. Diese technische Anordnung bleibt auch so bis nach 1945. Auf der Zeichnung von Felix Hollenberg (1898) ist noch nicht das bis heute bekannte Backsteinhaus zu sehen. Wurde dieses noch von Christian Krebber initiert oder schon vom nächsten Besitzer?
 
Wir werden fündig mit Anträgen und Bauplänen an die Stadt Dinslaken.
 
Bauplan Antrag
Genehmigung durch Stadt Dinslaken Flurplan
 Mit diesen vier Dokumenten können wir einige Fakten rekonstruieren: Der Antrag auf die Erweiterung wurde von dem neuen Besitzer Johann Kampen, wohnhaft in Spellen (heute Stadtteil von Voerde) gestellt. Die Genehmigung wurde von der Stadt Dinslaken Ende 1904 erteilt. Das Baudatum des neuen Backsteinhauses dürfte also 1905 sein. Johann Kampen ist Inhaber einer Frucht- und Mehlhandlung in Wesel. Sein Firmenstempel weist 1907 auch den Begriff -Walzenmühle- auf. Wann er die Mühle von Krebber übernommen hat, lässt sich daraus allerdings nicht ermitteln.
 
(Anfang) und Ende der Gemeinde Hiesfeld

1905 erhält Hiesfeld den Gemeindestatus und 1910 ein neues Rathaus. Zum Gebiet gehören auch Unter-Lohberg im Westen und Teile vom heutigen Oberhausen im Osten. Hiesfeld ist mit einer Fläche von 4793,93 Hektar damit die größte Landgemeinde in Preußen. . . und hat auch ein Bergwerk auf und unter seinem Gelände.

Infoplus zum Rathaus von Hiesfeld

Betreibergesellschaften Die Chefs
(bis 20.09.1948 ein Direktionsbezirk mit der
Zeche Friedrich Thyssen 2/5 in (Duisburg-)Hamborn
30.12.1905    Gewerkschaft Lohberg
   (August Thyssen, Gewerkschaft Deutscher Kaiser) 
1907 -
Julius Thyssen (Betriebsleiter)
 
ab 01.04.1926

Vereinigte Stahlwerke A.G. 

1912
Beginn Kohleförderung (1431t)
Teufeinstellung Schacht Lohberg 2 bei -666m
Schacht Lohberg 1: Ansetzen 3. Sohle (-734m)
Errichtung des endgültigen Kesselhauses
Bau der ersten Kaue
Lohberg bildet mit Friedrich Thyssen 2/5 in (Duisburg-)Hamborn eine Bergwerksdirektion, neuer Betriebsinspektor auf Lohberg wird Heinrich Sebold

mehr Information zum Bergwerk Lohberg:

http://www.bergwerk-lohberg.de

Der Steuersatz von Dinslaken ist zu diesem Zeitpunkt interessanter, als der von Hiesfeld.1917 brachte die Eingemeindung "auf Druck der Stahl- und Bergbaubarone" des größten Teils von Hiesfeld (9914 Einwohner 1910) für Dinslaken einen Zuwachs von 9000 Personen auf 20.000 Einwohner. Unterlohberg wurde zu Lohberg und war jetzt, wie Hiesfeld, ein Stadtteil von Dinslaken.

 
Wie schließen sich die Fäden - Hiesfeld - Bergbau - Otto Krebber und Johann Kampen? 

 
 
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