Hiesfeld im frühen Mittelalter
Die älteste Erwähnung des Namens findet sich in einer Aufzeichnung des (Essen-) Werdener Benediktinerklosters aus dem 2. Drittel des 12. Jahrhunderts. Daraus geht hervor, dass das Kloster Grundbesitz in 'Lake' (Dinslaken) bei 'Histincfelde' hatte. Es ist wahrscheinlich, daß hier schon früher, in fränkischer Zeit (600 bis 800), eine Siedlung bestand. Die Voraussetzungen dafür waren auf dem Feld (hohe waldfreie Fläche) gegeben, im Gegensatz zu den Bruch- und Sumpflandschaften rund um das damalige Dinslaken.
Das Quellenmaterial über die "von Hiesfeld" ist sehr spärlich. Gelegentlich findet sich der Name in Urkunden, bei denen es sich um Stiftungen und Grundstücksübertragungen handelt. Schon 1220 wird eine Margarete von Hiesfeld mit ihrem Sohn Theodor erwähnt. Für ein Gesamtverständnis der geschichtlichen Entwicklung und Zusammenhänge folgt hier ein Blick nach Götterswickerhamm (heute Teil der Stadt Voerde).
Haus Götterswick
von Bettina Schack* (Teil 1)
Die Ritter von Götterswick waren ein über den Niederrhein hinaus einflussreiches Geschlecht. 1201 nahm Erewin von Götterswick am Reichstag Otto IV. in Braunschweig teil. Der hatte zwar die Anerkennung des Papstes, aber die Staufer stellten einen Gegenkönig. Die Unterstützung durch den niederrheinischen Adel war für die Welfenseite wichtig. Vor Ort hielten die von Götterswick Herrschaft und Gerichtsbarkeit, bauten gar die Hiesfelder Kirche. Dann kam die Zeit der Grafen von Kleve, das Lehen Götterswick wechselte mehrmals die Besitzer. Von Loete, von Proyt, wieder von Loete. Später die Katastrophe. Hier in der Region tobt der spanisch- niederländische Krieg am heftigsten. „1598 um Michaelis ist das gewaltige Kriegsvolk des Königs von Spanien über den Rhein gekommen und hat unzähligen Schaden getan“, heißt es in der Chronik. Haus Götterswick ist zerstört.
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Für den Fortgang der Hiesfelder Geschichte wahrscheinlich unwichtig, für Dinslaken war es bedeutend: Otto von Kleve stirbt im September 1310; Seine Mechtild wird im Alter von nicht einmal zwanzig Jahren Witwe und ... die Domina von Dinslaken
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1325 verzichtet Meghteld vrouwe van Dynslaken auf alle rückständigen Zahlungen und sonstigen Forderungen gegenüber den Brüdern bzw. der Grafschaft Kleve und begnügt sich mit der "liftught" (Leibzucht) und "morghengave" (Morgengabe) ihres verstorbenen Mannes, des Grafen Otto von Kleve. Das bedeutet, dass sie die Gerichte Hamborn, Osterfeld, Bottrop, Gahlen und einige Höfe bei Dorsten zurückgibt. Sie verpflichtet sich, ihren Witwenbesitz nach ihrem Tod wieder an den Grafen von Kleve fallen zu lassen. Also gehört auch Hiesfeld wieder zur Grafschaft Kleve. Am 13. Juli 1358 tritt ein Heinrich von Hysfeld auf, der mit seinem Bruder Arnt zu den Adeligen des Amtes Schermbeck gezählt wird. Schon vorher geschieht seiner als Urkundszeuge des Ritters Johann von Moers Erwähnung. Später wird er ein Freund des Klevischen Grafen genannt. Auch aus diesen Tatsachen dürfte wohl die Ritterbürtigkeit des Geschlechtes derer "von Hiesfeld" zu folgern sein.
adelige Ritter? was ist dann mit dem Wappen?- |
Die beiden klevisch-märkischen Herzöge Adolf II. (1394-1448, auf der linken Bildseite) und dessen Sohn Johann I. (1448-1481, rechts). Ausschnitt aus dem sog. „Rathaus-Bild“ (um 1650, Kleve, Städtisches Museum Haus Koekkoek)
1406 sind Henrich von Hysfeld und sein Bruder Maes sowie den Adeligen des Amtes Dinslaken mit dem Grafen von Kleve gegen den Bischof von Lüttich (Liege, Luik) gezogen. Die Besitzungen dieses Geschlechts, das in Beziehungen zu den Götterswicks stand, lagen in Hiesfeld, Dinslaken, Walsum und Götterswick.
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Im Jahre 1492 wird ein Bernhard Hystfelt angen Waterheck in Walsum (seit 1975 nördlichster Stadtteil von Duisburg) als Besitzer urkundlich erwähnt.
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* stadthistorische Artikel von Bettina Schack:
aus der Website Heimatverein Dinslaken e.V.
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