Mühlenverein Hiesfeld
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Haus Götterswick 2010Haus Götterswick
von Bettina Schack* (Teil 3)

1806 wird Haus Götterswick bürgerlich, eine Mairie, Bürgermeisterei, der Franzosen. Schließlich, am 1. Dezember 1853 erwirbt die Kirchengemeinde Haus Götterswick mit den verbliebenen Nebengebäuden und Land für 5400 Taler. Sie nutzt das Haus bis heute. 2011 wird das Haus an privat verkauft.*
1957 verfasst Heimatforscher Walter Neuse aus Möllen die Geschichte von Haus Götterswick, das Schreibmaschinenmanuskript befindet sich heute im Archiv der Stadt Voerde. Darin auch Fotos, die das alte Wasserschloss vor der Renovierung 1959 zeigen. 

Heute blöken im ehemaligen Wassergraben Schafe. Nur wenn der Rhein steigt, drückt sich das Grundwasser in das alte Bett, lässt das Haus wieder zum Wasserschloss werden. 
*die weitere Geschichte wird demnächst in einem Infoplus erzählt

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Portrait Napoleon BonaparteAuch wenn die napoleonische Zeit mit einigen Vorteilen verbunden war (z.B Wegfall des Mühlenbanns), die Zeit war hart. Die Arbeit auf den eigenen Feldern war oft nicht möglich, weil Hand- und Spanndienste beim Festungsbau in Wesel gemacht werden mußten. Ein Hinweis auf die Größenordnung der Bauarbeiten bietet die in der Festung von Wesel unterzubringende Zahl von 20 000 Soldaten. Die Stadt Wesel hatte damals eine Einwohnerzahl von ca. 5000. Es war zeitweilig schwer, alle Familienmitglieder zu ernähren. Deswegen mußten viele männliche Einwohner als 'Gastarbeiter' zu den aufstrebenden Großstädten des Auslandes auswandern. Die Mannschaften der Frachtsegler in Holland bestanden zu 2/3 aus Deutschen.

Hiesfeld, bis 1917 Nachbargemeinde von Dinslaken, teilte während der Jahrhunderte das politische Schicksal der kleinen Hansestadt (damals fast) heute am Rhein.

  • Zunächst höchstwahrscheinlich Reichsburg. 1267 dem Grafen zu Kleve gehörig (nicht durch Heirat erworben). Nach der Vereinigung von Kleve mit Mark (1368) erhielt Graf Dietrich von der Mark (1368-1406) die Herrschaft Dinslaken als Sonderbesitz. Im 14./15. Jhdt. Witwensitz des Hauses Kleve. 1609 zwar an Brandenburg, aber bis 1629 von spanischen Truppen besetzt und vom Pfalzgrafen Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg beansprucht. Seit 1667 wirklich zu Brandenburg gekommen.
  • 1701 Streit um das Privileg freier Bürgermeister- und Magistratswahlen für Alt- und Neustadt gegen preußische Regierung in Kleve. Die Stadt setzte ihr Recht 1701/02 durch.
  • bis1609 Herzogtum Kleve, danach Brandenburg bzw. Königreich Preußen.
  • 1805 Königreich Preußen, Herzogtum Kleve 
  • 1806 - 1813 Kaiserreich Frankreich, Großherzogtum Berg, Rheindepartement, Arrondissement Essen, Kanton Dinslaken
  • 1813-1815 Preußisches Gouvernement Weser-Rhein 
  • 1815 - 1946 Königreich Preußen, Provinz Rheinland, Regierungsbezirk Kleve, 
  • 1822 Regierungsbezirk Düsseldorf, 
  • --------------------------------------------
  • 1815-22 Landkreis Dinslaken, 
  • 1823 Kreis Duisburg, 
  • 1874 Kreis Mülheim (Ruhr) 
  • 1887 Kreis Ruhrort, 
  • 1909 Landkreis Dinslaken
  • 1946 Land Nordrhein-Westfalen, ab 1975 Kreis Wesel 

Wie schon vorher erwähnt, hatte Johann von Tevenar hatte drei Söhne und drei Töchter. Ein Sohn und eine Tochter sind sehr früh gestorben. Unbemerkt von der Geschichtsschreibung haben die beiden verbliebenen Söhne im weiteren Lauf des Rotbachs eine zweite Wasser-Mühle in Hiesfeld bauen lassen.

In den Aufschreibungen von H. Breimann über diesen Zeitabschnitt ist zu lesen:

Nun kommt die Trennung von Haus Hiesfeld und den Mühlen. Am 7. September 1776 hat der Mühlenmeister Gerhard Dörnemann zu Hiesfeld von den Erben von Tevenar "die beiden Mühlen" - es handelte sich um eine Loh*- und eine Ölmühle - im Dorf Hiesfeld gekauft. Die Erben von Tevenar aber behielten sich die Fischereigerechtigkeit in dem Mühlenbache - Rotbach - und Mühlenkolke vor (Familienpapiere v. Dörnemann). Kolk ist die norddeutsche Bezeichnung für Wasserloch. 

*Lohe? = Baumrinde = Sonderseite

Wassermühle Photo von 1880
Dieses Photo ist von 1880 - Sicht von Osten. Links ist die Mühle und rechts das verputzte Fachwerkhaus. Das Mahlwerk befand sich also nicht (wie heute) im dem Fachwerkhaus. So dürfte es auch nach 1693 ausgesehen haben, als der Drost von Altena Herr auf Haus Hiesfeld wurde. Die beiden Herren auf dem Bild könnten die Gebrüder Felderhoff sein. Ernst Felderhoff verkauft drei Jahre später Grundstück und Mühle. Da er aber eigentlich in Uedem wohnte (für die damalige Zeit doch weit entfernt), könnte es auch ein "angestellter" Müller mit seinem Gesellen sein.

Der Verkauf der unteren (neuen) Wassermühle an Dörnemann ist unumstritten. Die heute noch bestehende Wassermühle kauft er nicht. Möglicherweise wird oder blieb er aber Pächter/Verwalter/Müller der heute noch verbliebenen Wassermühle, denn

mit Anfang des 19. Jahrhunderts kam Haus Hiesfeld samt Wassermühle in den Besitz der Gebrüder Felderhoff, wohnhaft in Uedem.  Bis zum Jahre 1812 war dieses Gut noch in ungeteiltem Besitz der Gebrüder Hermann und Friedrich Arnold Felderhoff. "Nachdem aber selbige in Absicht der Vermögensauseinandersetzung die Teilung herbeigeführt, und dadurch das Gut gleichsam in alle seine Teile auflösten, da war auch der Verkauf des Erbteils des Arnolf Friedrich Felderhoff die erste Folge".

Der Sohn von Friedrich Arnold Felderhoff mit Vornamen Ernst verkauft die Wassermühle im August 1882 mit Wirkung zum 1.1.1883 an Christian Krebber. Er hätte es nicht gekonnt, wenn Dörnemann der Besitzer dieser Mühle gewesen wäre.

 
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