Hiesfelder Mühlenfest bot viel Abwechslung
Schmalzstullen, Dixieland und ein Streichelzoo
von ANJA KATZKE
DINSLAKEN-HIESFELD. Kein Durchkommen mehr im Hiesfelder Mühlenmuseum. Stau auf der Treppe. Gedränge in den mit Holz vertäfelten Räumen. Zig Besucher bestaunten die kleinen Mühlenmodelle aus aller Herren Länder, deren Flügel sich stetig drehen. Nicht anders ging es auf dem Festplatz neben der Wassermühle zu. Zwar hatte es Petrus mit dem Mühlenverein, der das 20jährige Bestehen feierte, nicht gut gemeint, dennoch lockte das Mühlenfest am Samstag Hunderte nach Hiesfeld, die es sich bei
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11. Mai 1996
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wo Gänse schnatterten und Ziegen meckerten. Attraktion für groß und klein war der Korb des Heißluftballons. Nur ein paar Meter weiter, im Stadion, waren 15 Oldtimern ausgestellt: vom silbergrauen Mercedes mit modernem Kindersitz bis zum altem Ford, dessen Rücksitze mit einer gehäckelten Decke bespannt waren. Höhepunkt des Tages waren die drei Fallschirmspringer, die im Stadion landeten. Das 20jährige Bestehen feierte der Hiesfelder Mühlenverein bereits am Freitagabend mit einem Festakt in der Aula des Gustav-Heinemann-Schulzentrums. Und Hunderte von Gästen feierten mit. Dies freute Kurt Altena, Vorsitzender des Mühlenvereins, sehr: „Der Saal ist voll. Was will man mehr."
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Bratkartoffeln, Schmalzstullen, Rosinenstuten und ins Ohr gehendem Dixieland neben der klappernden Wassermühle gutgehen ließen.Schlange standen nicht nur die Besucher, die einen Blick in das Mühlenmuseum mit seinen rund 45 Modellen werfen wollten. Nicht anders erging es denen, die ihren Gaumen mit deftigen und hausgemachten Leckereien verwöhnen wollten. Am Reibekuchen-Stand mußte sich jung und alt in Geduld üben. Eine halbe Stunde warten, das war nichts.
Reißenden Absatz fanden die in dem nahezu historischen Backofen (Baujahr 1936) hergestellten Brote. Letztmalig 1956 war der Ofen in Betrieb. „Ich bewege mich hier nicht mehr von der Stelle", sagte eine Frau und hielt dem Schieben und Drängen der anderen stand. Nur ein paar Minuten später hatte sie einen duftenden Stuten ergattert.
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Die Festansprache hielt Bürgermeister Wilfrid Fellmeth, der einen historischen Rückblick gab. Er erinnerte daran, daß einige „böse Buben" die Windmühle beseitigen lassen wollten, weil sie nicht mehr in ihr Weltbild paßte. „Die Visionäre waren auf dem Holzweg." Die Bürger gingen damals auf die Barrikaden. Eine Initiative wurde gegründet, die sich der zerstörten Mühle im
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Klein - aber fein - der Handwerkermarkt. Glasbläser und Töpfer gaben eine Kostprobe ihres Könnens, Frauen boten bestickte Kissen und andere Handarbeiten zum Verkauf feil. Gemütliche Stimmung herrschte im Biergarten.Während Naldos Jazzfamily Cologne die Besucher mit flottem Dixieland, mitreißendem Boogie-Woogie und starken Sprüchen unterhielt, drehten jugendliche Inline-Skater vor der historischen Dreschmaschine einige Runden und bewiesen akrobatisches Geschick. Die Kinder zog es immer wieder zum Streichelzoo,
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Farbphotos: Kurt Terlaak (Privatarchiv)
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Hiesfelder Ortskern annahm. Wilfrid Fellmeth lobte das bürgerschaftliche Engagement und vor allem Kurt Altena: „Am liebsten hätte er die ganze Stadtverwaltung für die Hiesfelder Mühlen eingespannt."
Akkordeonmusik mit Bärbel Klott, traditionelle Tänze mit den Oberlohbergern Klompen-Dänzer, das Niederrhein-Trio, Schubert-Quartett und Karl Neuköther als Steltenkarl rundeten das abwechslungsreiche Programm ab.
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