Kinder aus dem Friedensdorf Oberhausen - 24. Juni 2013
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Junge Besucher aus fernen Ländern
Kinder aus dem Friedensdorf beim Sonntagsausflug
Auf Einladung des Mühlenvereins organisierte Thomas Giezek (Vorsitzender IGBCE Ortsgruppe Blumenanger -Hiesfeld und Ratsmitglied der Stadt Dinslaken) für 18 Kinder aus dem Friedensdorf Oberhausen einen besonderen Tag.
Die Kinder kommen zum größten Teil aus der Region Afrika und Vorderasien. Bilder von Krieg und Terror beherrschen fast täglich unsere Nachrichten. Bilder von zerstörten Häusern, verletzten Menschen, von sinnloser Zerstörung und maßlosem Elend. Solche Bilder sind tägliche Realität für Kinder wie Abdul aus Afghanistan oder Elisa aus Angola, unschuldige Opfer der Gewalt. Es ist auch Alltag für Kinder wie Madonna aus Georgien, die in bitterer Armut und mit angeborenen Fehlbildungen leben muss.
Abdul griff beim Holzsammeln auf eine Mine, die seine Arme zerfetzte. Er kam ins Friedensdorf, erhielt medizinische Hilfe – und menschliche Zuwendung. Und er lernte Tischtennis zu spielen. Er lebt schon wieder in seiner Heimat. Doch die Bedrohung durch Anschläge ist für ihn und die vielen anderen Kinder in seiner Welt noch immer alltägliche Gefahr. Ebenso wie die Bedrohung durch Minen, manchmal sogar getarnt als verlockendes Spielzeug.
Nach der medizinischen Betreuung in verschiedenen Krankenhäusern in Deutschland warten die Kinder im Friedensdorf Oberhausen, bis wieder ein Flugzeug gechartert werden kann, das sie in die Heimat zurück bringt. In dieser Wartezeit ist jede Abwechslung willkommen.
Ohne die Hilfe der AWO, der Caritas und der Diakonie wäre der Mühlenbesuch in Hiesfeld fast nicht zustande gekommen. Auch Kurt Altena, der „Mühlenchef“ zeigte sich glücklich, dass die drei großen karitativen Einrichtungen zeitgleich ihre Busse zur Verfügung stellten, um nicht nur die jungen Menschen, sondern vor allem die technischen Hilfsmittel, wie z.B. die Rollstühle, zu transportieren. Bürgermeister Heidinger zeigte sich sehr angetan von dem ehrenamtlichen Engagement der Friedensdorf-Helfer und deren Zielsetzung. Es geht ihnen nicht nur um das Tragen von Kindern oder das Schieben von Rollstühlen. Die Idee einer Welt in Frieden und Zuneigung soll den Kindern eine Perspektive für die Heimat geben.
„Wir backen frisches Brot“ konnte nicht in jede Sprache übersetzt werden, doch viele Kinder kannten das traditionelle Verfahren, das der Mühlenverein bei besonderen Anlässen pflegt, auch aus ihren Heimatländern, wo es häufig keine Dorfbäckerei gibt. Auch die traditionelle Technik der Wassermühle fand schnelles Verständnis (Wasserkraft – Korn – Mehl… und das frische Brot duftete schon).
Bis zum gemeinsamen Grillfest (abgestimmt auf die Essgewohnheiten der Kinder) gab es einen weiteren Höhepunkt. Dafür war der Reitverein Dinslaken-Hiesfeld mit weiteren Helfern Gastgeber Das in der Nachbarschaft der Mühle stattfindende Sommerturnier zeigte den jungen Menschen aus Afrika und Vorderasien eine andere Art des Pferdesportes. Dirk Vöpel, Bezirksbürgermeister von Alt-Oberhausen und SPD-Bundestagskandidat (Dinslaken/ Oberhausen) begleitete die Kinder auch bei diesem Abstecher.
Kinder, die aus Kriegs- und Bürgerkriegsregionen kommen oder ein anderes schweres medizinisches Schicksal erlitten haben, haben einen weiteren Tag in einer anderen Kultur verbracht. In den Augen konnte man Freude sehen, vielleicht nur wegen der Abwechslung. Vielleicht erzählen sie aber in einigen Monaten den Freunden und der Familie von dem Brot, der Mühle und den Pferden… und der Freundschaft, wenn Menschen zueinander stehen.
Die Armut in ihrer Heimat kann für Kinder wie sie den Tod bedeuten, weil es an medizinischer Hilfe fehlt. Die Zeit in Deutschland heißt für sie Leben. „Deswegen sind neben solchen Tagen auch Spenden wichtig“, sagt Thomas Giezek, als er und seine Kollegen von der IGBCE die Busse wieder Richtung Oberhausen lenken.
5 Minuten Film über die Arbeit des Friedensdorfes
Das Video wird gestreamt vom Kanal des Friedenadorfes auf