Mühlenverein Hiesfeld Sonderausstellungen |
das Museum
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
... auf Gleisen nach HiesfeldAusstellung erinnert an die ersten StraßenbahnenHiesfeld. Nichts deutet heute mehr auf sie hin, und doch spielte sie im Leben der Hiesfelder vor rund 40 Jahren noch eine bedeutende Rolle - die Straßenbahn. In einer liebevoll zusammengetragenen Ausstellung erinnert der Mühlenverein in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt an die Straßenbahnen, die Dinslaken, Lohberg und Hiesfeld miteinanderverbanden und im März 1958 endgültig vom Auto verdrängt wurden. "...jetzt können wir aber keine Straßenbahnen mehr sehen", schmunzelte Kurt Altena, Vorsitzender des Mühlenvereins, bei der Eröffnung am Samstag im Mühlenmuseum. Hatten doch die Initatoren und Organisatoren in mühevoller Arbeit Archive und Privatbilder gesichtet, sortiert und an Stellwänden angebracht. Herzlich bedankte Altena sich für die unbürokratische Zusammenarbeit mit dem Kulturamt. Voll des Lobes für die Ausstellung war auch Bürgermeister Wilfrid Fellmeth. Sie zeige nicht nur ein Stück Stadtgeschichte, sondern sei auch ein gutes Beispiel fur Bürgerkultur in Dinslaken. Volker Dudziak von der Duisburger Verkehrsgesellschaft gab den Gästen einen kleinen Einblick in die Geschichte der Straßenbahn, die teilweise noch von Pferden gezogen wurde. Denn schon bei der Planung und Verwirklichung Anfang des Jahrhunderts gab es Probleme: Das Geld fehlt?, und Verkehrsgesellschaften stritten sich um die neue Linie N. Später mußte die Spurweite den Duisburger Gleisen angepaßt werden, es folgte die größte Umbauaktion dieser Art in ganz Deutschland, und das bei laufendem Fahrbetrieb. Viele der Besucher konnten sich noch lebhaft an die alte Straßenbahn erinnern. So erzählte Werner Horstmann Anekdoten rund um die Bahn. Wilhelm Grube, dessen Großvater der erste Schaffner in der Straßenbahn war, trägt noch heute die Dienst-Uhr seines Großvaters bei sich und kann zuverlässig die Zeit darauf ablesen. Die Kopie des Schaffnerausweises von Wilhelm Grube ist im Museum zu sehen - mit dem Untertitel "Wehe dem Schwarzfahrer". Überhaupt haben die Organisatoren sich lustige Untertitel für die alten Fotografien ausgedacht, nur manchmal vermißt der Besucher die Jahreszahl und eine etwas ausführlichere Beleuchtung der Geschichte. Sehenswert ist die Ausstellung allemal, da waren sich die Gäste einig, bevor sie die leckeren selbstgebackenen Waffeln und den Kuchen der Mühlenfrauen genossen. NRZ 31. Mai 1999, Doris Gerland Der Schmalspurbetrieb wurde in Dinslaken 1958 endgültig eingestelltFür zehn Pfennig von Hiesfeld nach Lohberg - das ist VergangenheitVon WOLFGANG POTT Rheinische Post Die Schaffnerin von damals, adrett gekleidet mit Mütze und Mantel: Daß Frauen in den Straßenbahnen die Fahrkarten kontrollierten, war nicht verpönt. DINSLAKEN. Wir schreiben das Jahr 1899. Die Continentale Eisenbahn-, Bau- und Betriebs-Gesellschaft (CEBBG) erhält am 27. Oktober die Genehmigung zum Bau einer Straßenbahnstrecke von Duisburg-Neumühl über Hamborn bis in die Nachbarstadt Dinslaken. Abzweigungen soll es nach Aldenrade und Walsum geben. Die Geschichte der Dinslakener Straßenbahnen beginnt. Die (KRS) Kreis-Ruhrorter-Straßenbahn fürchtet Einnahmeverluste. 1900 kauft sie den gesamten Bahnbetrieb Meiderich, Neumühl, Hamborn und Dinslaken. Erst zehn Jahre später wird der Betrieb von Neumühl nach Dinslaken auf die KRS übertragen. Mit den Gemeinden Hiesfeld, Holten und Walsum schließt die KRS 1912 Verträge, die den weiteren Ausbau der Strecken garantieren. In Hiesfeld müssen die Bürger aber noch bis zum 14. Mai 1930 warten. An diesem Tag fährt die erste Bahn, geschmückt mit farbigen Girlanden und begleitet von mehreren hundert Menschen, durch die Ortschaft. Von diesem Tag an rollen und rollen und rollen die Straßenbahnen quer durch die Stadt - Tag für Tag, Stunde für Stunde. Die Menschen müssen lange Wege nicht mehr zu Fuß zurücklegen. 10 Pfennig kostet die Fahrkarte für eine Teilstrecke, etwa von Hiesfeld nach Lohberg, 50 Pfennig für elf. Zurück in die Gegenwart. Straßenbahnfahren ist inzwischen viel teurer. Der Schmalspurbetrieb in Dinslaken ist 1958 eingestellt worden. Nur noch wenige Zeitzeugen können sich an die "guten" alten Zeiten erinnern. Einer von ihnen ist Kurt Altena. Er ist der Hauptorganisator der Straßenbahn-Ausstellung im Mühlenmuseum. Monate hat er damit verbracht, Fotos zu finden. Bei Freunden und Verwandten hat er nachgefragt. In Archiven in Dinslaken und im Kreishaus in Wesel schmökerte er in der Vergangenheit. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Über 80 Fotos werden ausgestellt. Sie dokumentieren die Geschichte der Dinslakener Straßenbahn. Sie zeigen, wie die Bürger mit dem Verkehrsmittel gelebt haben - vor dem 2. Weltkrieg, während und danach. Die Bahn wurde benutzt für Schützenfeste und Hochzeiten, für Beerdigungen und für den alltäglichen Weg zur Arbeit. Als besonderes Schmankerl schmücken Ausrüstungen von Schaffnern, alte Fahrerpulte, Fahrscheine und Modellbauten die Ausstellung auf zwei Etagen.
|
.. |
Die Ursprünge der Kreis Ruhrorter Straßenbahn AG gehen auf die Firma Kampf & Hollender zurück, die 1891 eine Konzession für den Bau- und Betrieb einer Pferdebahn von Ruhrort nach Duisburg erhalten hatte. Nachdem der Kreis Ruhrort am 23. Dezember 1893 die Kreis Ruhrorter Straßenbahn AG gegründet hatte, ging die am 1. Juli 1892 eröffnete Strecke auf die neue Gesellschaft über. Im Gegenzug wurde die Firma Kampf & Hollender Anteils-eigner an der Kreis Ruhrorter Straßenbahn AG. Es wurden die folgenden meterspurigen Strecken eröffnet:
Im Jahr 1910 erwarb die Kreis Ruhrorter Straßenbahn AG von der Continentalen Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaft in Berlin (CEBBG) die ebenfalls meterspurige Straßenbahn Neumühl–Dinslaken. Auf deren Strecken gab es auch Güterverkehr zu verschiedenen Anschließern (1909 51.733 t).
Um die breiteren Wagen der CEBBG nutzen zu können, wurden alle zweigleisigen Abschnitte umgebaut und der Gleisabstand auf 2,50 m verbreitert. Nachdem am 31. Dezember 1911 noch ein neuer Streckenabschnitt in der Stadt Meiderich hinzuge-kommen war, betrieb die Kreis Ruhrorter Straßenbahn Ende 1911 ein Streckennetz von insgesamt 38 Kilometern mit fünf Linien. Trotz politischer Ver-änderungen blieb die Kreis Ruhrorter Straßenbahn AG bestehen, obgleich 1905 die Städte Meiderich und Ruhrort aus dem Kreis Ruhrort ausgeschieden waren und sich mit der Stadt Duisburg vereinigt hatten. Bereits fünf Jahre früher war die Bürgermeisterei Hamborn aus-geschieden und zum 1. Mai 1911 Stadtkreis geworden. Schließlich war am 1. Mai 1909 sogar der Landkreis Ruhrort aufgelöst worden und im Rest-Landkreis Dinslaken aufgegangen. Folgende neue Strecken wurden in den Folgejahren eröffnet:
1930 besaß die "Kreis Ruhrorter" – wie sie kurz genannt wurde – ein Gesamt-Streckennetz von 46 km, auf dem neun Linien verkehrten. Am 1. Januar 1941 wurde die Kreis Ruhrorter Straßenbahn AG von der Duisburger Verkehrsgesell-schaft AG übernommen. Diese Informationen sind entnommen von WIKIPEDIA |