Prominente erste Reihe
Der Mühlenverein nahm am
Samstag (1.2.2014) das
neueste Ausstellungsstück im
Museum am Rotbach in Betrieb
Aufgebaut ist das neueste Ausstellungsstück im Hiesfelder Mühlenmuseum bereits seit einigen Wochen. Seit Samstag ist das 1:1 Modell der Neidlinger Kugelmühle nun aber komplett. Auf Knopfdruck strömt das Wasser über die Schaufelräder, die den Mahlstein antreiben. Zwar werden hier, in der ersten Etage des Hiesfelder Mühlenmuseums, nicht wirklich Kugeln geschliffen, doch der Schaubetrieb der ungewöhnlichen Mühle zeigt wirklichkeitsnah, wie das alte Handwerk einst funktionierte. Zur Einweihung hatte der Mühlenverein um den Vorsitzenden Kurt Altena eine Reihe von Gästen aus Politik und Vereinen eingeladen. 
„Wenn der Kurt ruft, dann kommen sie alle. Davon träumen so manche Museumsvorstände“, stellte Bürgermeister Michael Heidinger angesichts der zahlreichen Besucher fest. Neben den Vorsitzenden der umliegenden Vereine bestaunten unter anderem Landrat Ansgar Müller, MdB Dirk Vöpel, MdL Stefan Zimkeit, Bürgermeisterkandidat Heinz Wansing, Landratskandidatin Christiane Seltmann und die Vertreter der Fraktionen den Neuzugang, der als 61. Exponat in das Museum eingezogen ist. Auf die seltene Kugelmühle ist der Mühlenverein stolz. Sie stammt aus dem baden-württembergischen Neidlingen, wo Agraringenieur und Mühlenliebhaber Stefan Metzler sie den historischen Vorbildern nachempfand. Ende November wurde das neue Exponat mit seiner Unterstützung in Dinslaken installiert. Kurt Altena und sein Stellvertreter Heinz Siemenowski erklärten den Gästen die Geschichte dieses Handwerks: Ursprünglich dienten die Mühlen, die Rohlinge aus Jura-Marmor zu runden Kugeln schleifen, zur Herstellung von Kanonenkugeln. Später waren es vor allem Dekorationskugeln und Murmeln, die mit Hilfe dieser Technik hergestellt wurden. Als „Glückskugeln“ waren die geschliffenen Steine mit ihren vielen Farben, Mustern und eingeschlossenen Fossilien beliebt. Rund 24 Stunden dauert es, erläuterte Heinz Siemenowski, bis aus einem kantigen Rohling eine runde Kugel wird. Die wird dann anschließend noch auf Hochglanz poliert. Wie schön eine Glückskugel nach dieser Prozedur glänzt, können die Besucher anhand einiger Anschauungsstücke sehen. Dass diese besondere Mühle nun ein weiterer Anziehungspunkt des kleinen Museums am Rotbach wird, ist dem emsigen Einsatz des Mühlenvereins mit seinen ehrenamtlichen Mitgliedern zu verdanken. Angesichts des Engagements der Truppe um Kurt Altena zeigte sich Bürgermeister Heidinger zuversichtlich, dass auch der nächste Punkt auf dem Wunschzettel des Vereins bald abgehakt werden kann: Eine chinesische Kaolinmühle soll die Sammlung um ein weiteres ungewöhnliches Modell ergänzen.
rme
(Photo: Renate Duscha)

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