Mühlenverein Hiesfeld
"unsere Nachbarn" - Hünxe

Die Windmühle in Hünxe

Das ist neben seiner eigenen Mühle in Holten, der Windmühle in Hiesfeld die 3. Mühle die Baumeister Brahm in unserer Region gebaut hat. Der Grundstein zeigt 1838, so dass die Fertigstellung spätestens im nächsten Jahr erfolgte.


Weblinks historisches Bild
Mühlen-Info 

Mühle in Hünxe 2011
Grundstein
Rückseite mit zusätzlichen Fenstern
 
Die Windmühle im "Goldenen Dorf" Hünxe

Die Hünxer unterstanden früher der Mühlengerechtigkeit des Hauses Krudenburg. Das heißt, sie mußten nach der Ernte mit dem Getreide nach Krudenburg fahren, um es dort in der Wassermühle, die von der Lippe getrieben wurde, mahlen zu lassen. Nach der Aufhebung des Mühlenbanns im Jahre 1811 hatten sie aber zunächst noch keine eigene Mühle im Dorf. Niemand traute sich, das kostspielige Unternehmen zu finanzieren. Erst im Jahre 1838 taten sich Johann Heinrich Berger, Bauer und Gastwirt aus Hünxe und der Landwirt Albert Johann Benninghoff, Verwalter von Haus Krudenburg, zusammen und bauten gemeinsam auf einem Grundstück nordwestlich des Dorfes eine Windmühle. Die Mühle florierte, denn man war in eine richtige Bedarfslücke gestoßen, so würde man heute sagen. Die Mühle war solide gebaut. Auf einem kräftigen Turm aus Feldbrand-Ziegeln saß die drehbare Kappe mit den Flügeln. Auch anderweitig funktionierte die Geschichte ganz im Sinne der beiden Unternehmer.

Mit den Kindern der beiden Mühlenteilhaber, dem Sohn Wilhelm Berger und der Tochter Sybille Benninghoff, gab es bald nicht nur ein Techtelmechtel, sondern eine richtige Hochzeit. Die beiden Mühlenkompagnons waren von diesem glücklichen Einvernehmen ihrer Kinder so angetan, daß sie den beiden 1844 die Mühle als Eigentum überschrieben. Jeder gab seine Hälfte in den großen Mitgift-Topf.

Um die Jahrhundertwende kaufte der Müller eine Dampfmaschine, um vom Wind unabhängig zu sein. In einem Schuppen neben der Mühle stand eine Lokomobile, die mit langem Kolben die Mühlsteine in Gang setzte, wenn der Wind ausblieb. Jetzt wurde zweimal in der Woche mit Dampf gemahlen. 1927 brachen bei einem heftigen Sturm die Flügel ab. 1936 zog man in einen Neubau und arbeitete mit Hilfe der Elektrizität. Letzter Müller war eine Müllerin, eine Müllermeisterin, Frau Helene Högemann, geb. Berger, die 1949, um den Betrieb zu halten, die Meisterprüfung ablegte. Erst 1964 wurde der Betrieb der Mühle endgültig eingestellt, 1950 baute sich ein Hünxer Arzt (Dr. med. Eberhard Woelk †) den ungenutzten Mühlenturm zur Wohnung und zur Praxis um. Jetzt ist die alte Mühle wieder leer. Wir wünschen, dass auch diese Mühle erhalten bleibt.

Text veröffentlicht 1981 von Willi Dittgen in 
Mühlen unserer Heimat
Standort: 
Krudenburger Straße  46569  Hünxe  
Koordinaten 51.38.37°N; 6.45.46°E
kein Eintrag ( Rheinischer Mühlenverband e.V. )
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duscha@t-online.de