Nur Eingeweihte kennen die Stelle: Unten schäumt der Sangpo durch eine Schlucht. Hoch darüber überquert die Straße auf dem Nordsteilufer auf einer Bogenbrücke ein kleines, schroffes Seitental, in dem ein Bachlauf über die Klippen springt und dieser Bach treibt 10 bis 12 Weihrauch"mühlchen" an.
Das Prinzip ist einfach: Rundholzabschnitte einer dort wachsenden Pappelart mit würzig duftendem Holz werden auf eine von einem kleinen rückschlächtigen Wasserrad bewegte Pleuelstange gepflockt und in einem steinernen Schleifbett hin- und herbewegt. Der dabei entstehende Holzabrieb setzt sich als rotbrauner Schlamm am Rande des Schleifbetts ab, wird dort abgekratzt, in Blechkästen zu ziegelsteingroßen Quadern geformt und in der Sonne getrocknet. Ist solch ein Rundholzstück abgespänt, wird ein neues aufgesetzt. Die Mühlchen laufen Tag und Nacht.
Weihrauch ist begehrt. Sein Duft soll die Götter besänftigen. Der Duft des Weihrauchs bestimmte zusammen mit der unglaublichen Farbenpracht der Klosterausstattungen, dem Klang der Instrumente, die den Gesang der Mönche begleiteten und das Erscheinungsbild einer fast unberührten Urlandschaft den nachhaltigen Eindruck einer kurzen Reise auf das "Dach der Welt".
Das Mühlendiorama wurde 1998 vom Mühlenverein erworben und zum Mühlenfest aus Anlaß der 725-Jahr-Stadt Dinslaken der Öffentlichkeit vorgestellt.
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