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Die Bockwindmühle bei Eppinghoven | Der Fluß, der die Zeichnung quert, ist die Emscher. |
Im Rechnungsbuch des Rentmeisters Jacob van der Capellen
wird l496 eine "Windtmollen dar buten im Eppinkhavener velde", die verpachtet
war, erwähnt. Diese Mühle, das wissen wir heute, wurde 1463 erbaut.
Sie stand an der Mühlenstraße. Das ist der Verbindungsweg zwischen
der Konrad-Adenauer- Straße und dem "Rubbert" an der Heerstraße.
Es handelte sich um eine Bockwindmühle, bei der das ganze hölzerne
Gehäuse auf einem mächtigen Ständerbalken, dem Bock, ruhte.
Es war sicher recht umständlich, den ganzen Holzkasten mit den Flügeln
in den Wind zu drehen. Da hatten es später die Besitzer oder Pächter
von Turmwindmühlen leichter, die nur die Dachhaube mit den Flügeln
verstellten.
Viel haben die Müller im Eppinghovener Feld nicht an Nachrichten hinterlassen. 1694 stirbt der Windmüller Gerrit Willemsen. 1714 gab es einen Windmüller Phillip Bußmann. Schließlich wird 1772 berichtet, daß die Ständer-Windmühle "schlecht beschaffen und sehr baufällig" sei. Sie war 20 Fuß breit und 27 Fuß lang, in 2 Etagen. So stand es in dem Antrag auf Reparatur an die Königl. Verwaltung. Die Abbildung ist ein Ausschnitt aus der großen Rheinkarte, die 1713 von dem Geometer Johann Bücker gezeichnet wurde. Unten ist die "statt Dinslaeken" eingezeichnet. Das Wahrzeichen, der dreigeschossige Burgturm, ist schon an der Spitze beschädigt. Weiter oben liegt das "Dorp Walsum", seit 1975 Stadtteil von Duisburg und darüber das "Vehrhuis", das Fährhaus mit den Kähnen, auf denen man über den Rhein nach Orsoy übersetzen konnte. Rechts lesen wir: "Den stapsen Grindt: Ihr Königl. Majest. von Preußen unsern Allergn. Herrn toständig." Das ist also die Uferböschung am Stapp, die einmal im Besitz der königlichen Domänenverwaltung war und als Güterverladestelle für Dinslaken diente. |
Bockwindmühle im Eppinghover Feld (Rekonstruktion nach Zeichnung) |
Text veröffentlicht 1981 von Willi Dittgen in Mühlen unserer Heimat |